Hauptinhalt
Topinformationen
16. Oktober 2014 : Alumni-Treffen am 26.09.2014
Das erste Alumni-Treffen des Fachbereichs Physik hat einen großen Zuspruch erfahren. Es wurden Viele interessante Gespräche geführt und neue Kontakte...
14. Oktober 2014 : Wir gratulieren Susanne Hahne zum ÖGV Posterpreis 2014
Der Fachbereich gratuliert Susanne Hahne zum Erhalt des Posterpreises für die beste Präsentation eines jungen Wissenschaftlers. Der von der...
13. Oktober 2014 : Physics Teachers Day 2014 Rückblick
Rückblick Physics Teachers Day zum Schwerpunktthema: Kern- und Elementarteilchenphysik Am 7. Oktober fand der Physics Teachers Day 2014 im Fachbereich...
25. August 2014 : Alumni-Treffen am 26.09.2014
Alumni-Treffen am 26.09.2014 um 16.00 Uhr
18. Juni 2014 : Informationsveranstaltung für AbiturientInnen
Informationsveranstaltung für AbiturientInnen im Fachbereich Physik der Universität Osnabrück
22. April 2014 : Probestudium vom 14.-16. April 2014
Uni Osnabrück hautnah erleben – das Physik-Probestudium 2014
17. April 2014 : Wir gratulieren Daniel Klose zum JEOL Preis
Wir gratulieren Daniel Klose zum JEOL Preis bei der diesjährigen ESR Konferenz der Royal Society of Chemistry in Dundee (Schottland)
27. März 2014 : Girls‘ Day 2014 im Fachbereich Physik
Girls‘ Day 2014 im Fachbereich Physik
Zehn naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen der 8. und 9. Klasse nutzen am 27. März, dem bundesweiten...
28. Februar 2014 : Wir Gratulieren
Herr Jari Rodewald hat den MLP-Förderpreis 2014 für seine herausragenden Leistungen im Studium erhalten. Herr Andreas Krampf aus der AG Wollschläger...
02. Dezember 2013 : Hochschulinformationstag HIT 2013
Auch in diesem Jahr hat sich der Fachbereich Physik wieder mit einem breiten Angebot am hochschulweiten Informationstag HIT beteiligt, an dem sich...
Blätterfunktion Ergebnisseiten
Page 4 of 22.
Zurückzur vorherigen Seite / .... Seite: 3 / aktuelle Seite: 4 / Seite: 5 / .... Weiter zur nächsten Seite
Nr. 137 / 2013
03. Juni 2013 : Kulturelle Unterschiede im Gewaltschutz für Frauen und Kinder - Uni Osnabrück koordiniert neues Projekt – Förderung mit einer Million Euro
Wo liegen kulturelle Unterschiede in Präventionsstrategien bei Gewalt gegen Frauen und gegen Kinder? Mit dieser und ähnlichen Fragen befasst sich ab kommenden September das Projekt »Cultural Encounters in Interventions Against Violence«(CEINAV), das im Rahmen des EU‐Programms HERA (Humanities in the European Research Area) mit einer Million Euro gefördert und von der Universität Osnabrück koordiniert werden wird.
Wo liegen kulturelle Unterschiede in Präventionsstrategien bei Gewalt gegen Frauen und gegen Kinder? Mit dieser und ähnlichen Fragen befasst sich ab kommenden September das Projekt »Cultural Encounters in Interventions Against Violence«(CEINAV), das im Rahmen des EU‐Programms HERA (Humanities in the European Research Area) mit einer Million Euro gefördert und von der Universität Osnabrück koordiniert werden wird. Lediglich 18 Projekte werden im Rahmen des HERA-Programms europaweit gefördert. Dass der Universität Osnabrück bei einem dieser Projekte die Koordinatorenrolle zuerkannt wird, sei als besondere Auszeichnung und Anerkennung für die hier seit Jahren betriebene Forschung auf diesem Gebiet zu verstehen, so die zuständige Vizepräsidentin der Universität, Prof. Dr. May-Britt Kallenrode: »Damit nimmt die Universität Osnabrück ohne Zweifel eine Schlüsselposition in dem angestrebten Aufbau eines weiteren europäischen Forschungsfeldes in den Geisteswissenschaften ein.«
An dem auf drei Jahre angelegten Projekt sind Forscherinnen und Forscher aus Deutschland (Osnabrück, Heidelberg), England/Wales (London), Portugal (Porto) und Slowenien (Ljubljana) beteiligt. Es wurde bewilligt auf eine Schwerpunktausschreibung des HERA‐Gesamtprogramms zum Oberthema »Kulturelle Begegnungen«. Getragen wird das Programm von einem Netzwerkbeteiligter EU‐Länder, deren Forschungsmittel aus Mitteln der EUergänzt werden.
Zum Hintergrund: Im Projekt wird das Aufeinandertreffen kultureller Unterschiede bei den Strategien zum Schutz von Frauen vor Partnerschaftsgewalt und sexueller Ausbeutung und von Kindern vor körperlicher Misshandlung und Vernachlässigung untersucht. Mit Blick auf die unterschiedlichen nationalen rechtlichen Rahmen und ihre Umsetzung in der Praxis stehen Fragen der Ethik und Gerechtigkeit, Zugehörigkeit und Bürgerrechte im Vordergrund. »Diese Fragen erhalten eine wachsende Bedeutung im Zuge der in letzter Zeit verstärkten Bemühungen, europaweit Standards für „gute Praxis“ und für den „richtigen“ Weg zur Überwindung von Gewalt zu bestimmen«, erklärt die Osnabrücker Projektkoordinatorin Prof. Dr. Carol Hagemann-White. Das Interesse des Staates am Verschwinden der Gewalt stimme nicht immer mit den Interessen der Betroffenen an einem selbstbestimmten Leben überein. Interkulturelle Begegnungen sind auf zwei Ebenen Thema einer vergleichenden Analyse: So soll zum einen innerhalb der beteiligten Länder der Umgang mit Partnerschaftsgewalt, Frauenhandel, körperliche Kindesmisshandlung und Vernachlässigung untersucht werden. Zum anderen sollen zwischen den beteiligten Ländern mit ihren unterschiedlichen historischen und institutionellen Traditionen die Grundverständnisse, gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die tatsächlichen Interventionen bei Gewalt miteinander verglichen werden.
In den gegenwärtigen Kontroversen um multikulturelle Gesellschaften und um eine Politik der Anerkennung von Differenz sei erhöhte Aufmerksamkeit für die innere Vielfalt und Ungleichheiten in jeder sozialen Gruppe, im Geschlechter‐ sowie im Generationenverhältnis, vonnöten, erklärt Hagemann-White. »Denn eine ethisch verantwortliche Intervention muss zwischen dem autonomen Entscheidungsrecht sowie ‐fähigkeit der Betroffenen und einer vielleicht notwendigen Befähigung zur Wahrnehmung eigener Interessen und Rechte abwägen. Und es müssen die Pflicht des Staates zum Schutz vor Gewalt und der Respekt für unterschiedliche Vorstellungen von Familie und Gemeinschaft berücksichtigt werden.«
Im Rahmen der Studie sollen in Deutschland, England/Wales, Portugal und Slowenien die soziokulturellen und historischen Hintergründe als Nährboden für Gewalt in nahen Beziehungen und sexuelle Gewalt aufgearbeitet werden, um für jedes Land Dimensionen der kulturellen, sozialen, rechtlichen oder kolonial unterlegten Benachteiligung zu beleuchten. Mit diesem Wissen werden für den empirischen Teil Minderheiten ausgewählt, um die Herausforderungen interkultureller Intervention zum Schutz vor Gewalt zu betrachten und ethische, rechtsphilosophische, kulturelle und die Menschenrechte betreffenden Fragen herauszuarbeiten. In der zweiten Phase geht es darum, die kulturellen Prämissen von Intervention gegen solcherart Gewalt aufzudecken und zu vergleichen. Angehörige verschiedener, an Intervention typisch beteiligter Berufe werden exemplarische Fallgeschichten, die Gründe für ihr Handeln sowie Dilemmata, mit denen sie sich konfrontiert sehen, diskutieren.
In der dritten Phase sollen 20 bis 25 Frauen und Jugendliche, die betreffende Gewalt erlebt haben, befragt werden. In den Interviews wird es um Erwartungen und Erfahrungen mit Intervention gehen. Daraufhin übernehmen vier bildende Künstlerinnen mit Forschungsqualifikation eine gestaltende Aufgabe im Projekt: Aufgrund der Geschichten der Betroffenen werden sie die Interviewpartner zur Beteiligung an einem Prozess partizipatorischen Kunstschaffens einladen. Ziel ist es, die Sicht der Betroffenen auf erlebte und erhoffte Intervention mit visuellen Mitteln darzustellen und so neue Wege der Sensibilisierung für Differenzen durch ästhetische Bildung zu erschließen. Abschließend sollen Leitlinien für einen ethisch reflektierten Zugang zur Intervention, der auf Achtsamkeit und Verantwortung beruht, definiert werden. Neben Analysen und Berichte ist auch eine Videoproduktion geplant. »Wir erhoffen uns durch dieses Projekt vor allem Impulse und Konzepte, wie wirksamer Schutz gegen Gewalt mit einer Stärkung der Selbstbestimmung der Betroffenen und Respekt für eine Vielfalt von Sichtweisen besser verbunden werden kann«, so die Projektkoordinatorin Hagemann-White.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Carol Hagemann-White, Universität Osnabrück
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften
Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4557
carol.cahrv@uni-osnabrueck.de