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31. Mai 2013 : Die Lösung Hektors: ein Gang ins Reich der Toten? - Historiker Dr. Krešimir Matijević hält Gastvortrag an der Uni Osnabrück
Seit den 1950er Jahren nehmen Homer-Forscher an, dass es sich beim letzten Buch der Ilias um eine symbolische Unterweltreise des Priamos handelt. Der...
30. Mai 2013 : Wahnsinn als Medium in der Literatur - Salzburger Germanist im Germanistischen Kolloquium der Uni Osnabrück zu Gast
Am Donnerstag, 6. Juni, spricht Prof. Dr. Norbert Christian Wolf um 18.15 Uhr als Gast des »Germanistischen Kolloquiums« der Universität Osnabrück im...
30. Mai 2013 : Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen - Uni Osnabrück: Deutsch-französisches Forschungsprojekt zu Bedeutungstheorien vor dem Abschluss – Sprachdatenbank wird am 7. Juni freigeschaltet
Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen in fünf europäischen Sprachen stand drei Jahre lang im Mittelpunkt des deutsch-französischen...
30. Mai 2013 : Lehramtsstudiengänge in Osnabrück - Zentrale Studienberatung lädt zu Infoveranstaltung ein
Die Zentrale Studienberatung der Universität und Hochschule Osnabrück bietet am Dienstag, 11. Juni, von 17.30 bis 19 Uhr im Universitätsgebäude an der...
30. Mai 2013 : »Mogli« bedankte sich mit Puppentheaterstück - Lions Club Osnabrück-Penthesilea überreichte Spende in Höhe von 10.000 Euro an »Balu und Du«
Die Erfolgsgeschichte des ehrenamtlichen Programms »Balu und Du« kann fortgeschrieben werden. Aus den Erlösen eines Adventskalenderverkaufs spendete...
29. Mai 2013 : Die Überreste der Varusschlacht - Neue Erkenntnisse zum Umgang der Germanen mit der Kriegsbeute in Kalkriese
In die Annalen der Geschichtsschreibung ging sie als Schlacht im Teutoburger Wald ein, die sogenannte Varusschlacht, in der im Jahre 9 n.Chr. ein...
29. Mai 2013 : »Facetten der Kulturwissenschaft« - Uni lädt zum Kolloquium zum 65. Geburtstag von Prof. Wolfgang Klein
Zwölf Jahre lang lehrte Prof. Dr. phil. Wolfgang Klein Romanische Kulturwissenschaft an der Universität Osnabrück. Anlässlich seines 65. Geburtstages...
29. Mai 2013 : »Praxistag Verwaltungsrecht« die Zweite - Mehr als 120 Teilnehmer kamen zu der Veranstaltung der Uni Osnabrück
»Wie wird aus Verwaltungsrecht Verwaltungspraxis?« Dieser Frage stellten sich Praktiker aus verschiedenen Bereichen beim »II. Praxistag...
29. Mai 2013 : Physik erleben! - Universität Osnabrück lädt Oberstufenschüler zum Physik-Probestudium ein
Vom 6. bis 7. August, am Ende der Sommerferien, bietet die Universität Osnabrück den Schülerinnen und Schülern der Oberstufenjahrgänge die...
28. Mai 2013 : »Bodeninformationssysteme« - Uni Osnabrück lädt zu Gastvortrag über Böden in Deutschland
Am Mittwoch, 29. Mai, lädt das Institut für Geographie der Universität Osnabrück zu einem Vortrag mit dem Titel »Anforderungen an ein...
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Nr. 126 / 2013
29. Mai 2013 : Die Überreste der Varusschlacht - Neue Erkenntnisse zum Umgang der Germanen mit der Kriegsbeute in Kalkriese
In die Annalen der Geschichtsschreibung ging sie als Schlacht im Teutoburger Wald ein, die sogenannte Varusschlacht, in der im Jahre 9 n.Chr. ein römisches Heer einem Bündnis germanischer Stämme unterlag. Seit 25 Jahren wird in Kalkriese nördlich von Osnabrück ein ausgedehntes Kampfareal archäologisch erforscht, das sehr wahrscheinlich als Ort dieser militärischen Auseinandersetzung identifiziert werden kann. Erstmals bietet sich hier die Chance, eine antike Feldschlacht mit modernen Methoden zu untersuchen und damit Grundlagen für die neue archäologische Forschungsrichtung der Schlachtfeld- bzw. Konfliktarchäologie zu erarbeiten. Die Universität Osnabrück und die Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH legen nun erstmals eine Gesamtbewertung des Kalkrieser Fundmaterials unter diesen Gesichtspunkten vor.
In die Annalen der Geschichtsschreibung ging sie als Schlacht im Teutoburger Wald ein, die sogenannte Varusschlacht, in der im Jahre 9 n.Chr. ein römisches Heer einem Bündnis germanischer Stämme unterlag. Seit 25 Jahren wird in Kalkriese nördlich von Osnabrück ein ausgedehntes Kampfareal archäologisch erforscht, das sehr wahrscheinlich als Ort dieser militärischen Auseinandersetzung identifiziert werden kann. Erstmals bietet sich hier die Chance, eine antike Feldschlacht mit modernen Methoden zu untersuchen und damit Grundlagen für die neue archäologische Forschungsrichtung der Schlachtfeld- bzw. Konfliktarchäologie zu erarbeiten. Die Universität Osnabrück und die Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH legen nun erstmals eine Gesamtbewertung des Kalkrieser Fundmaterials unter diesen Gesichtspunkten vor.
Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen (VW-Vorab) konnten die römischen Funde und die Befunde am Oberesch in den vergangenen Jahren detailliert analysiert werden. »Durch das archäologische Fundmaterial zeichnet sich eine überraschende Vielfalt von Ereignissen ab, die sich während und unmittelbar nach der Schlacht zugetragen haben«, erklärt Dr. Susanne Wilbers-Rost, Leiterin der Archäologie von der Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH.
Aufschlussreich ist insbesondere die sehr unterschiedliche Verteilung der verschiedenen Arten römischer Militaria. So lässt beispielsweise die Konzentration von Bruchstücken römischer Wurflanzen verstärkte Angriffe der Römer mit Fernwaffen gegen den östlichen Abschnitt der germanischen Wallanlage vermuten. Fragmente von Schienen- und Kettenpanzern kennzeichnen Plätze, an denen Gefallene nach den Kämpfen ihrer Ausrüstung beraubt wurden.
Auffällig ist die Verteilung von Resten bronzener Schildrandbeschläge, die ausschließlich am Wall beobachtet wurden. Sie sind wohl auf die Zerlegung römischer Schilde zurückzuführen, die von den Germanen nicht als Waffen weiterverwendet wurden und bei denen deshalb nur die Metallteile als Rohmaterial interessant waren.
»Die Analyse weiterer Objekte legt nunmehr auch den Schluss nahe, dass die Germanen vor der Verschrottung und der Aufteilung des Beutegutes unter den beteiligten Stämmen die Waffen der unterlegenen Römer zu einer Beuteschau am Wall zusammengetragen haben«, führt Dr. Achim Rost vom Fachgebiet Archäologie der Römischen Provinzen an der Universität Osnabrück aus: »Mit solchen Ergebnissen haben wir bisher nicht gerechnet.«
»Die Gesamtbewertung des Kalkrieser Fundmaterials macht deutlich, wie sehr die Fundüberlieferung auf einem antiken Schlachtfeld geprägt ist von den auf die Kämpfe folgenden Prozessen des Bergens und Plünderns. Zugleich ergeben sich damit Einblicke in spannende, archäologisch bisher kaum erforschte kulturgeschichtliche Phänomene im Kontext militärischer Konflikte«, erläutert Professor Dr. Günther Moosbauer, Wissenschaftlicher Leiter des Projektes Kalkriese an der Universität Osnabrück, die Schlachtfeldarchäologie.
»Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele neue Facetten die detaillierte Auswertung der Ausgrabungen von Kalkriese nach vielen Jahren noch erbringen. Und auch in der Zukunft werden weitere Erkenntnisse zur Varusschlacht ans Licht kommen – es bleibt also spannend«, ergänzt Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH.
Die für die internationale Schlachtfeldarchäologie richtungsweisenden neuen Forschungsansätze werden von den Archäologen Dr. Achim Rost (Universität Osnabrück) und Dr. Susanne Wilbers-Rost (Museum und Park Kalkriese) in der jetzt erschienen Publikation »Kalkriese 6. Die Verteilung der Kleinfunde auf dem Oberesch in Kalkriese - Kartierung und Interpretation der römischen Militaria unter Einbeziehung der Befunde. Römisch Germanische Forschungen Band 70. Verlag Philipp von Zabern (Darmstadt/Mainz 2012)« der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Band vermittelt neben der kritischen Bewertung der auf dem Schlachtfeld erhaltenen archäologischen Quellen auch neue Erkenntnisse zur Zerstörung der germanischen Wallanlage während und nach der Schlacht.
Ergänzt werden die Überlegungen zur Interpretation der Funde und Befunde durch 30 Kartenbeilagen, die erstmals einen umfassenden Einblick in die Verteilungsmuster der römischen Ausrüstungsteile auf dieser Fundstelle bieten. Darüber hinaus finden sich in den Beiträgen von Dr. Margarethe und Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann (Universität Tübingen) sowie Dr. Birgit Großkopf (Universität Göttingen) Informationen zu den Knochenresten der Gefallenen und ihrer Trosstiere. Außerdem stellen Prof. Dr. Klaus Mueller und Elke Nagel von der Hochschule Osnabrück die Ergebnisse von Phosphatanalysen in Knochengruben vor.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Günther Moosbauer, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Alte Geschichte: Archäologie der Römischen Provinzen,
Schloßstraße 8, 49069 Osnabrück
Telefon: + 49 541 969 4395 / 4387; Fax: +49 541 969 4397
guenther.moosbauer@uni-osnabrueck.de