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27. Mai 2013 : »André Le Nôtre und die Geburt der Gartenkunst« - Uni Osnabrück: Zweiter Vortrag der Reihe »Gärten der Frühen Neuzeit in Realität und Fiktion«
Am Mittwoch, 29. Mai, lädt das Interdisziplinäre Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) der Universität Osnabrück zu einem Vortrag in...
27. Mai 2013 : AD(H)S im Erwachsenenalter - Universität Osnabrück lädt Fachöffentlichkeit zum Gastvortrag ein
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist u. a. durch Ablenkbarkeit und Konzentrationsprobleme sowie Hyperaktivität gekennzeichnet....
24. Mai 2013 : Experte auf verschiedenen Forschungsgebieten - Uni Osnabrück: Dr. Markus Chimani als Professor für Theoretische Informatik ernannt
Die Universität Osnabrück hat Dr. Markus Chimani als Professor für Theoretische Informatik ernannt. Chimani, geboren 1980 in Wien, studierte von 1999...
24. Mai 2013 : Die Überreste einer Schlacht - Neue Erkenntnisse zum Umgang der Germanen mit der Kriegsbeute in Kalkriese - Einladung zum Pressegespräch am Mittwoch, 29. Mai, 11 Uhr
Auf Basis der 25jährigen Forschungen in Kalkriese wird jetzt mit der systematischen Analyse von Funden und Befunden erstmals eine differenzierte...
24. Mai 2013 : Uni Osnabrück startet Bewerbungsverfahren für das Wintersemester 2013/2014 - Frist für die Bewerbung endet am 15. Juli 2013
Studieninteressierte aufgepasst! Die Universität Osnabrück startet das Bewerbungsverfahren für das Wintersemester 2013/2014. Bis zum 15. Juli 2013...
23. Mai 2013 : Die Rolle der Moscheegemeinden in Deutschland - Institut für Islamische Theologie (IIT) der Uni Osnabrück lädt zur Debatte
Am Montag, 3. Juni, lädt das Institut für Islamische Theologie (IIT) der Universität Osnabrück zur Podiumsdiskussion mit dem Titel »Die Rolle der...
23. Mai 2013 : Erfolgreich im Kampf gegen berufsbedingte Hauterkrankungen - Uni Osnabrück: apl. Prof. Dr. Swen Malte John in Vorstand der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft gewählt
Auf der 47. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft ist apl. Prof. Dr. Swen Malte John, Fachgebietsleiter der Dermatologie, Umweltmedizin...
21. Mai 2013 : Als »Diplomaten« in New York - Zehn Studierende der Universität Osnabrück vertraten den Heiligen Stuhl bei weltweit größter UN-Simulation
Im vergangenen März nahmen zehn Studierende der Universität Osnabrück an der weltweit größten UN-Simulation »National Model United Nations« in New...
21. Mai 2013 : Gebietsübergreifend forschen - Uni Osnabrück: DFG fördert neues Graduiertenkolleg in der Mathematik mit 2,5 Millionen Euro
Großer Erfolg für die Universität Osnabrück: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert ab Oktober für zunächst 4,5 Jahre ein...
17. Mai 2013 : Gemeinsam mehr erreichen - AG Inklusion an der Universität Osnabrück gegründet
Es geht darum, Menschen ungeachtet ihrer Herkunft sowie ihrer körperlichen, seelischen und geistigen Beeinträchtigungen, gemeinsam in...
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Nr. 126 / 2013
29. Mai 2013 : Die Überreste der Varusschlacht - Neue Erkenntnisse zum Umgang der Germanen mit der Kriegsbeute in Kalkriese
In die Annalen der Geschichtsschreibung ging sie als Schlacht im Teutoburger Wald ein, die sogenannte Varusschlacht, in der im Jahre 9 n.Chr. ein römisches Heer einem Bündnis germanischer Stämme unterlag. Seit 25 Jahren wird in Kalkriese nördlich von Osnabrück ein ausgedehntes Kampfareal archäologisch erforscht, das sehr wahrscheinlich als Ort dieser militärischen Auseinandersetzung identifiziert werden kann. Erstmals bietet sich hier die Chance, eine antike Feldschlacht mit modernen Methoden zu untersuchen und damit Grundlagen für die neue archäologische Forschungsrichtung der Schlachtfeld- bzw. Konfliktarchäologie zu erarbeiten. Die Universität Osnabrück und die Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH legen nun erstmals eine Gesamtbewertung des Kalkrieser Fundmaterials unter diesen Gesichtspunkten vor.
In die Annalen der Geschichtsschreibung ging sie als Schlacht im Teutoburger Wald ein, die sogenannte Varusschlacht, in der im Jahre 9 n.Chr. ein römisches Heer einem Bündnis germanischer Stämme unterlag. Seit 25 Jahren wird in Kalkriese nördlich von Osnabrück ein ausgedehntes Kampfareal archäologisch erforscht, das sehr wahrscheinlich als Ort dieser militärischen Auseinandersetzung identifiziert werden kann. Erstmals bietet sich hier die Chance, eine antike Feldschlacht mit modernen Methoden zu untersuchen und damit Grundlagen für die neue archäologische Forschungsrichtung der Schlachtfeld- bzw. Konfliktarchäologie zu erarbeiten. Die Universität Osnabrück und die Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH legen nun erstmals eine Gesamtbewertung des Kalkrieser Fundmaterials unter diesen Gesichtspunkten vor.
Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen (VW-Vorab) konnten die römischen Funde und die Befunde am Oberesch in den vergangenen Jahren detailliert analysiert werden. »Durch das archäologische Fundmaterial zeichnet sich eine überraschende Vielfalt von Ereignissen ab, die sich während und unmittelbar nach der Schlacht zugetragen haben«, erklärt Dr. Susanne Wilbers-Rost, Leiterin der Archäologie von der Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH.
Aufschlussreich ist insbesondere die sehr unterschiedliche Verteilung der verschiedenen Arten römischer Militaria. So lässt beispielsweise die Konzentration von Bruchstücken römischer Wurflanzen verstärkte Angriffe der Römer mit Fernwaffen gegen den östlichen Abschnitt der germanischen Wallanlage vermuten. Fragmente von Schienen- und Kettenpanzern kennzeichnen Plätze, an denen Gefallene nach den Kämpfen ihrer Ausrüstung beraubt wurden.
Auffällig ist die Verteilung von Resten bronzener Schildrandbeschläge, die ausschließlich am Wall beobachtet wurden. Sie sind wohl auf die Zerlegung römischer Schilde zurückzuführen, die von den Germanen nicht als Waffen weiterverwendet wurden und bei denen deshalb nur die Metallteile als Rohmaterial interessant waren.
»Die Analyse weiterer Objekte legt nunmehr auch den Schluss nahe, dass die Germanen vor der Verschrottung und der Aufteilung des Beutegutes unter den beteiligten Stämmen die Waffen der unterlegenen Römer zu einer Beuteschau am Wall zusammengetragen haben«, führt Dr. Achim Rost vom Fachgebiet Archäologie der Römischen Provinzen an der Universität Osnabrück aus: »Mit solchen Ergebnissen haben wir bisher nicht gerechnet.«
»Die Gesamtbewertung des Kalkrieser Fundmaterials macht deutlich, wie sehr die Fundüberlieferung auf einem antiken Schlachtfeld geprägt ist von den auf die Kämpfe folgenden Prozessen des Bergens und Plünderns. Zugleich ergeben sich damit Einblicke in spannende, archäologisch bisher kaum erforschte kulturgeschichtliche Phänomene im Kontext militärischer Konflikte«, erläutert Professor Dr. Günther Moosbauer, Wissenschaftlicher Leiter des Projektes Kalkriese an der Universität Osnabrück, die Schlachtfeldarchäologie.
»Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele neue Facetten die detaillierte Auswertung der Ausgrabungen von Kalkriese nach vielen Jahren noch erbringen. Und auch in der Zukunft werden weitere Erkenntnisse zur Varusschlacht ans Licht kommen – es bleibt also spannend«, ergänzt Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH.
Die für die internationale Schlachtfeldarchäologie richtungsweisenden neuen Forschungsansätze werden von den Archäologen Dr. Achim Rost (Universität Osnabrück) und Dr. Susanne Wilbers-Rost (Museum und Park Kalkriese) in der jetzt erschienen Publikation »Kalkriese 6. Die Verteilung der Kleinfunde auf dem Oberesch in Kalkriese - Kartierung und Interpretation der römischen Militaria unter Einbeziehung der Befunde. Römisch Germanische Forschungen Band 70. Verlag Philipp von Zabern (Darmstadt/Mainz 2012)« der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Band vermittelt neben der kritischen Bewertung der auf dem Schlachtfeld erhaltenen archäologischen Quellen auch neue Erkenntnisse zur Zerstörung der germanischen Wallanlage während und nach der Schlacht.
Ergänzt werden die Überlegungen zur Interpretation der Funde und Befunde durch 30 Kartenbeilagen, die erstmals einen umfassenden Einblick in die Verteilungsmuster der römischen Ausrüstungsteile auf dieser Fundstelle bieten. Darüber hinaus finden sich in den Beiträgen von Dr. Margarethe und Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann (Universität Tübingen) sowie Dr. Birgit Großkopf (Universität Göttingen) Informationen zu den Knochenresten der Gefallenen und ihrer Trosstiere. Außerdem stellen Prof. Dr. Klaus Mueller und Elke Nagel von der Hochschule Osnabrück die Ergebnisse von Phosphatanalysen in Knochengruben vor.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Günther Moosbauer, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Alte Geschichte: Archäologie der Römischen Provinzen,
Schloßstraße 8, 49069 Osnabrück
Telefon: + 49 541 969 4395 / 4387; Fax: +49 541 969 4397
guenther.moosbauer@uni-osnabrueck.de